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Wie gestalte ich einen MOOC? 5 Erkenntnisse zur Nutzung interaktiver Inhalte in Online-Kursen auf dem KI-Campus
Bei der Gestaltung von Massive Open Online Courses (MOOCs) sind interaktive H5P-Inhalte einer der Schlüssel, um das Engagement der Lernenden zu steigern und das Lernen spannender zu gestalten. Wir haben für euch die zentralen Erkenntnisse aus zwei aktuellen Studien zum Thema zusammengefasst.
Für die Studien hat Zuhra Sofyan vom Hasso-Plattner-Institut mit Daten aus dem KI-Campus analysiert, wie verschiedene interaktive Elemente auf das Engagement von Nutzenden einzahlen. Grundlage der Studien ist ein eigens gebauter „Learning Record Store“ (LRS), der die Interaktion mit H5P-Elementen anonymisiert auswertet und darstellt (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Auszug aus dem Learning Record Store
Das LRS-Dashboard bietet die Möglichkeit, gezielt die Performance von einzelnen H5P-Elementen zu beleuchten, und gibt somit Feedback, ob und wie Kurserstellende ihre Übungen anpassen können. Die Studien und das Dashboard helfen dabei, die Kursinhalte auf dem KI-Campus stetig zu verbessern. Ein Beispiel für eine Auswertung eines H5P-Elements bietet Abbildung 2.
Abbildung 2: Auswertung eines H5P-Elements im LRS-Dashboard
Basierend auf den zwei Studien von Zuhra Sofyan können wir fünf zentrale Erkenntnisse ableiten, die im Folgenden vorgestellt werden:
1. Die Vielfalt zählt!
In der Analyse von 67 aktiven Kursen auf unserer Plattform haben wir festgestellt, dass Kurse mit einer Vielzahl von Inhalten deutlich mehr Engagement erzeugen. Egal ob verschiedene Formen von Multiple-Choice-Fragen, Drag-and-Drop Aufgaben oder interaktive Videos – je abwechslungsreicher die interaktiven Elemente, desto interessierter bleiben die Lernenden.
2. Interaktive Elemente werden am häufigsten in Medizinkursen & Kursen zu sozial-ethischen Aspekten genutzt
Nicht jedes Thema erfordert die gleiche Art von Interaktivität. Kurse zu KI in der Medizin und zu sozial-ethischen Aspekten von KI haben gezeigt, dass spezifisch angepasste interaktive Inhalte besonders gut ankommen. Überlegt also genau, welche interaktiven Elemente zu eurem Thema passen und die Inhalte am besten vermitteln. Hierbei gilt es, sich in die Zielgruppe des Kurses reinzuversetzen.
3. Grundlagenkurse profitieren von mehr Interaktivität
Gerade für Einsteiger:innen sind interaktive Inhalte besonders wichtig. Sie helfen, komplexe Konzepte verständlicher zu machen und die Motivation aufrechtzuerhalten. In Kursen für Fortgeschrittene kann der Fokus hingegen stärker auf vertiefenden Inhalten liegen, während interaktive Elemente gezielter eingesetzt werden.
4. Die richtige Kursdauer finden
Laut beiden Studien profitieren Kurse mittlerer Dauer (30-50 Stunden) am meisten von interaktiven Inhalten. Diese Dauer scheint ideal zu sein, um eine breite Palette an interaktiven Elementen zu integrieren, ohne die Lernenden zu überfordern. Zu kurze oder zu lange Kurse können das Engagement mindern, wenn sie nicht richtig gestaltet sind. Auch in unseren 10 Mindeststandards für KI-Campus Originale führen wir aus, dass ein Kurs nicht mehr als zehn Module beinhalten sollte.
5. Engagement ist messbar
Die Daten zeigen klar: Interaktive Inhalte erhöhen die Abschlussraten. In Kursen mit interaktiven Inhalten erhielten 29,02 % der aktiven Teilnehmer:innen eine Teilnahmebestätigung, verglichen mit nur 21,93 % in Kursen ohne solche Inhalte. Dies zeigt, dass interaktive Elemente nicht nur das Lernen spannender machen, sondern auch zu einer höheren Lernmotivation und zu besseren Lernergebnissen führen.
Wenn ihr mehr zum Thema erfahren möchtet und euch für die wissenschaftliche Auswertung der Daten interessiert, findet ihr die beiden Paper von Zuhra Sofyan hier: Studie aus dem Oktober 2024 / Studie aus dem September 2024.
Habt ihr schon interaktive Inhalte in Online-Kursen eingesetzt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie nehmt ihr die interaktiven Inhalte als Lernende auf der Plattform war? Teilt eure Tipps und Ideen mit uns und helft uns, den KI-Campus noch besser zu machen!