Smarte Geräte und persönliche Daten
Was kann, soll, darf mit meinen Daten passieren?
Wen interessieren welche Daten?
Michael Langer hält sich gerne fit. Deshalb joggt er morgens eine halbe Stunde durch den nahen Stadtpark. Am Handgelenk trägt Michael Langer einen „Fitness-Tracker“. Das ist ein elektronisches Gerät, das beim Sport seine Vitaldaten aufzeichnet, also etwa den Puls, die Schrittfrequenz und die Laufgeschwindigkeit. Die Daten werden vom Tracker per Bluetooth auf Michaels Smartphone übermittelt. Von dort werden sie in die Cloud des Unternehmens hochgeladen, das den Fitness-Tracker anbietet.
In der passenden App kann Michael bequem sehen, wie viel Sport er an welchem Tag getrieben hat. Statistiken zeigen ihm die gejoggte Distanz, den Kalorienverbrauch und andere Dinge. Michael hat die App mit seiner smarten Personenwaage vernetzt, die sein Gewicht ebenfalls übermittelt. Sogar nachts trägt Michael seinen Fitness-Tracker: So sammelt er selbst im Schlaf Daten und erhält kontinuierlich Infos über seine Schlafqualität.
Ein Fitness-Tracker scheint eine feine Sache zu sein: Die Daten, die er speichert, können wertvolle Informationen über unseren Gesundheitszustand liefern. Außerdem ist es für viele Menschen motivierend, den eigenen Fitness-Fortschritt anhand von Statistiken detailliert verfolgen zu können. Allerdings sind Gesundheitsdaten auch für Dritte interessant: Sie verraten nicht nur einiges über den Gesundheitszustand von Michael Langer, sondern etwa auch darüber, wie viel Wert er auf einen sportlichen Lebenswandel legt.
Das Problem: Manche Hersteller von Fitness-Trackern teilen die Gesundheitsdaten mit anderen Firmen, ohne ihre Kund*innen explizit darauf hinzuweisen. Ein weiteres Problem: Meistens werden die Fitness-Daten in der Server-Cloud gespeichert. Wenn die Cloud gehackt wird, geraten persönliche Gesundheitsdaten in die Hände von Unbefugten.
Es gibt aber auch Fitness-Tracker, die ihre Daten nur lokal, also auf dem Gerät, speichern. Solche Geräte sind zu empfehlen, wenn man auf Datensparsamkeit Wert legt.
Aufgabe
Wen interessieren welche Daten?
Im Folgenden sind Datentypen aufgelistet, die der Fitness-Tracker von Michael Langer sammelt. Ordne sie den Firmen und Organisationen zu, die besonderes Interesse an diesen Daten haben könnten.
Smartphones sind wirklich praktisch: Man kann mit ihnen telefonieren, chatten, surfen, Videos und Fotos anschauen und vieles mehr. Michael Langer zum Beispiel hat auf seinem Smartphone den GPS-Dienst standardmäßig eingeschaltet. Zudem hat er die App der städtischen Verkehrsbetriebe installiert. Die Verkehrsbetriebe nutzen Michaels Standortdaten, um die Taktung von Bussen und Bahnen zu verbessern. Wenn Michael mal mit dem Auto zur Arbeit fährt, dient ihm das Smartphone als Navigationsgerät. Es nutzt die gesammelten GPS-Daten der übrigen Verkehrsteilnehmer*innen und zeigt ihm an, wie er am besten Staus im Berufsverkehr vermeiden kann.
Aufgabe
Die Datenfreigabe auf Smartphones kann also durchaus sinnvoll sein. Allerdings gibt es auch viele Fälle, in denen das Smartphone Daten sammelt, ohne dass ich es möchte oder überhaupt mitbekomme. Doch wie kann ich datensparsamer mit dem Smartphone umgehen?