Digitale Kommunikation - Schnelle Kommunikation
Datenfluss
Schnelle Transaktionen, schnelle Finanzkrisen
Über Ländergrenzen hinweg verändert die Digitalisierung die Art, wie Menschen arbeiten und Unternehmen miteinander Geschäfte machen.
Im Bankwesen hätte Antje zum Beispiel in den 1980er Jahren für eine Überweisung ein handschriftlich ausgefülltes Formular bei ihrer Bank einreichen müssen, das Bankkaufleute von Hand bearbeitet hätten. Es konnte Tage dauern, bis eine Überweisung erfolgte. Noch komplizierter waren Überweisungen ins Ausland, die mehrere Wochen dauern konnten.
Online-Banking veränderte diese Prozesse erheblich. Geld ist heutzutage spätestens innerhalb von zwei Tagen überwiesen, auch ins Ausland.
Mit dem Beginn der Digitalisierung setzten viele Menschen Hoffnungen in neue Wirtschaftszweige. Sie kauften Aktien von Technologieunternehmen, weil sie auf große Renditen im sogenannten „Neuen Markt“ hofften.
Speziell in Deutschland gründeten sich allerdings viele zweifelhafte Unternehmen. Um das Jahr 2000 herum zeichnete sich ab, dass viele dieser Unternehmen nicht so schnell wie erwartet oder gar keine Gewinne erwirtschaften würden.
In der Folge verkauften erfahrene Händler*innen ihre Aktien, auch Kleinanleger*innen versuchten ihre Aktien abzustoßen. In der Folge stürzten die Kurse ins Bodenlose, die sogenannte Dotcom-Blase platzte. In vielen Ländern verloren Tausende ihre Arbeit.
Exercise:
Deine Meinung ist gefragt!
Anders als zur Jahrtausendwende haben die Unternehmen stärkere „echte” Werte, aus denen sie Gewinne erzielen können. Dabei handelt es sich um Daten, vor allem Nutzerdaten. Für viele Menschen ist es irritierend, dass die Börsenwerte der US-Technologieunternehmen derart hoch sind, ohne dass materielle Güter wie Öl oder Maschinen im Spiel sind.
Datenpakete reisen um die Welt
Während wir bisher betrachtet haben, wie sich die Digitalisierung auf Einzelne, die Gesellschaft und die Welt auswirkt, wollen wir nun nachvollziehen, wie Daten konkret fließen.
Bei Antjes und Carlos’ Videotelefonat bewegen sich Tausende von Datenpaketen von einem Knotenpunkt zum anderen und fließen am jeweiligen Ende der Leitung wieder zusammen. Möglich wird dies durch sogenannte Metadaten, die dafür sorgen, dass jedes Datenpaket den richtigen Weg nimmt.
Ein Bild etwa wird in kleine Datenpakete aufgeteilt. Jedes Paket erhält einen kleinen „Rucksack” an Daten, die besagen, woher es kommt, wann es abgeschickt worden ist und wohin es geschickt werden soll. Dadurch ziehen die Daten eine Art Schweif hinter sich her, den man als Datenstrom bezeichnet.
Bei diesen Datenströmen bewegen sich unzählige Datenpakete um den Globus. Wenn etwa Antje von ihrem Büro aus auf eine Datei in einer Cloud zugreift, werden Daten hoch- und wieder heruntergeladen. Firmen haben innerhalb eines Landes verschiedene Standorte, die unzählige Daten miteinander austauschen.
Viele Geräte tauschen automatisch Daten miteinander aus, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Autos mit Navigationssystem empfangen ständig Satellitendaten und Verkehrsinformationen. Tankstellen melden automatisch ihre aktuellen Kraftstoffpreise ans Bundeskartellamt, das die Daten wiederum Spritpreis-Apps zur Verfügung stellt. Windräder melden kontinuierlich ihre aktuelle Stromproduktion, ihre Umdrehungen je Minute und die Windgeschwindigkeit an ihre Betreiber.