Handlungsfeld Mobilität

Mobilität und autonomes Fahren

Abstract

Lektion 4

Ist autonom sicherer?

 

Nesrin: Hi, bin gut angekommen. 

Jürgen: Gut! Dann hat alles geklappt mit dem Carsharing?! 

Nesrin: Ja, das war top. Aber ich bin knapp einem Unfall ausgewichen. 

Jürgen: Oh je, Glück gehabt! Was ist passiert? 

Nesrin: Auffahrunfall direkt vor mir auf der linken Spur auf dem Autobahnring. Bin haarscharf rechts vorbei. 

Jürgen: Gut, dass du schnell reagiert hast! Meinst du, ein autonomes Auto hätte das geschafft? 

Nesrin: Das schoss mir auch durch den Kopf. Keine Ahnung, aber beim Fahren alles aus der Hand geben möchte ich nicht. 

Jürgen: Nein. Mindestens eingreifen will ich können. Egal, wie gut das System ist. 

Exercise:

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Um unser Auto sicher durch den Verkehr zu steuern, führen wir ständig zahlreiche Aktionen aus, reagieren auf Ereignisse und zeigen insgesamt ein bestimmtes Fahrverhalten:

Welche unserer Handlungen kann durch die KI-Anwendung beim autonomen Fahrzeug leichter übernommen werden, was gestaltet sich schwieriger?

Interactive tasks

Die Verantwortung der Autonomie

Die ethisch-moralische Frage, ob und auf welcher Grundlage entschieden werden darf, welches Menschenleben in einer Unfallsituation vorrangig zu retten sei, beschäftigt die Autowelt, seitdem autonomes Fahren möglich scheint.

Auch die Frage danach, wer die Verantwortung trägt, wenn es beim autonomen Fahren zu einem Unfall kommt, wird seitdem diskutiert. Hätte in einer brenzligen Situation der Mensch oder die Maschine eingreifen müssen? Wenn die KI-Anwendung hätte eingreifen müssen, dies aber nicht geschehen ist, bleibt die Frage: Liegt die Ursache für den Fehler bereits in der Programmierung und hätte ihn ein Mensch zuvor beseitigen können?

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Grafik Person im Cockpit eines selbstfahrenden Autos

Im Jahr 2017 hat die Ethikkommission „Automatisiertes und Vernetztes Fahren" in Deutschland Leitlinien für das autonom fahrende Auto vorgelegt. In insgesamt 20 Punkten stellen die Expert*innen wichtige Fragen und formulieren unter anderem diese ethischen Regeln:

- Sachschäden sind weniger schlimm als Personenschäden.

- Der Schutz des menschlichen Lebens hat stets höchste Priorität.

- Bei unausweichlichen Unfallsituationen darf die KI-Anwendung nicht nach persönlichen Merkmalen wie Alter, Geschlecht oder Gesundheit unterscheiden.

- Die Person am Steuer muss stets wissen, wer gerade für das Fahren zuständig ist: sie oder der Computer.

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Kind mit Ball und ältere Dame auf der Straße

Exercise:

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Teste dein Wissen!

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Wann sind wir sicher autonom unterwegs?

Vollständig autonomer Verkehr auf den Straßen wäre weitaus sicherer als eine Mischung aus menschlichem und autonomem Fahren. Doch diese Veränderung wird sich so schnell nicht vollziehen: Laut einer Prognos-Studie für den ADAC aus dem Jahr 2018 wird frühestens im Jahr 2050 mehr als die Hälfte der Fahrzeuge auf Level 4 des autonomen Fahrens unterwegs sein. Diese Stufe sieht ein vollautomatisiertes Fahren vor, in das eine mitfahrende Person aber eingreifen könnte. Vermutlich wird zu dem Zeitpunkt zumindest auf Autobahnen verstärkt autonom gefahren.

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Grafik Smart Car

Exercise:

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In der Wissenschaft werden Menschen, die ein mehr oder weniger automatisiertes Auto fahren möchten, in vier Gruppen eingeteilt. Bringe diese in die richtige Reihenfolge: Wer gönnt sich zuerst die neuesten Funktionen im Auto, wer zuletzt?

Interactive tasks

Die vom ADAC bei Prognos in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass im Jahr 2050 das automatisierte Fahren auf Autobahnen Normalität sein kann. Bis dahin werden bis zu 70 Prozent der Fahrzeuge autonom oder teilautonom unterwegs sein. 

Dann spielt die Unberechenbarkeit des Menschen, die derzeit 90 Prozent der Unfälle verursacht, keine große Rolle mehr. Damit wird sich in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die von allen Seiten gewünschte größtmögliche Sicherheit, die als zentraler Treiber der Innovationen rund ums Fahren gilt, zumindest auf den Autobahnen deutlich zeigen.

Auf Landstraßen, wo die meisten schweren Unfälle passieren, wird es aufgrund der unübersichtlicheren Gesamtlage mit Gegenverkehr, Überholmanövern, Wildwechsel, Kurven und Einmündungen länger dauern.

Ist mobile Autonomie angreifbar?

Seit es den digitalen Datentausch gibt, gibt es Viren, Trojaner, Würmer und Hackerangriffe. Weder vor PC, Laptop, Server, Smartphone noch Tablet machen die Angreifer halt – und auch nicht vor smarten Autos.

Zwar muss die KI-Anwendung in einem solchen Fahrzeug auch ohne Verbindung nach außen funktionieren. Aber wo ein Datenfluss möglich ist, kann er auch unbefugt genutzt werden.

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Grafik Hacker

Exercise:

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Stelle dein Wissen auf die Probe!

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