Was können Daten überhaupt aussagen – und was nicht?
Welche Information steckt in Daten?
Steckt die Information in den Daten?
Emilia und Aaron haben die Ergebnisse der Kundenzählung bekommen. Diese sind durchaus interessant, denn die Marktforscher*innen haben herausgefunden, dass in der ersten Wochenhälfte tagsüber kaum Kund*innen vorbeikommen. Am späten Nachmittag steigt die Kundenzahl an, aber sie ist nicht vergleichbar mit der Zahl an Freitagnachmittagen und Samstagvormittagen. Samstags hat das Geschäft bis 13 Uhr geöffnet.
Den Geschwistern schießen einige Ideen durch den Kopf: „Wir machen einen Café-Bereich auf, dann kommen auch tagsüber viele Menschen”, sagt Aaron. „Wir öffnen jeden Tag länger, vor allem am Samstag”, ergänzt Emilia.
Den Geschwistern fehlen aber noch wichtige Informationen zu den Umsätzen an den jeweiligen Tagen. Die beiden werten daher die Einnahmen der letzten vier Wochen aus:
Unter der Woche landet wenig Geld in der Kasse. „Die Leute kaufen wohl nur Kleinigkeiten”, schließt Emilia daraus. Am Wochenende steigen die Tageseinnahmen massiv an. „Samstags bis abends zu öffnen, ist eine super Idee”, meint Aaron.
Dann gerät er ins Grübeln: „Aber wissen wir, ob Leute dann überhaupt Zeit haben?” Emilia stimmt ihm zu: „So kommen wir nicht weiter. Auch wenn wir doppelt so lange geöffnet haben, werden wir wohl kaum doppelt so viel verdienen!” Ihnen fehlen weitere Informationen zur Einordnung. An diesem Punkt setzen die Marktforscher*innen bei ihren Befragungen an.
Aufgabe
Nehmen wir das Besipiel längerer Öffnungszeiten am Abend:
Du musst sehr genau prüfen, ob die Daten die nötige Information für eine Entscheidung liefern: Ist sie ausreichend? Ist sie eindeutig? In unserem Fall gäbe es mehrere Schlüsse, die man aus den wenigen Einkäufen unter der Woche ziehen könnte: Die Kund*innen kaufen nur eine Kleinigkeit für den Abend, zum Beispiel einen leckeren Nachtisch. Eine Möglichkeit ist auch, dass sie unter der Woche zu wenig Zeit für einen Einkauf haben.
Es kommt darauf an, wie man die Zahlen auswertet!
Die Befragung der Kund*innen ist sehr gut gelaufen, viele von ihnen haben gerne teilgenommen. Die Marktforscher*innen liefern interessante Einblicke. Tatsächlich hätten Kund*innen ein starkes Interesse daran, freitags und samstags bei guter Beratung und mit Veranstaltungen mehr Zeit im Geschäft zu verbringen.
Emilia und Aaron laden Carl Frisch zu einem Gespräch ein. Er betreibt eine Agentur für Koch-Workshops. „Im vergangenen Monat ist die Zahl unserer Events an Samstagen um 50 Prozent gestiegen”, sagt er stolz. Doch Emilia kennt sich nun mit Daten im Kontext aus und fragt direkt nach: „Wie viele waren das?” „Drei statt zwei”, räumt Frisch etwas verlegen ein.