Smart Home - speziell für Senior*innen
Lektion 3
Datenspuren
Der smarte Fußboden besteht aus einer großflächigen textilen Unterlage und ist mit bis zu 32 Näherungssensoren pro Quadratmeter ausgestattet. Diese Unterlage wird unter dem Bodenbelag in der Wohnung verlegt.
Läuft eine Person über den Boden, werden dort die Näherungssensoren aktiviert, wo sich ein Fuß dem Boden nähert. Diese Sensorsignale werden über eine Funkverbindung an einen Empfänger übertragen und dort ausgewertet. Der gesamte Boden wird dadurch sozusagen in ein überdimensionales Touchpad verwandelt.
Durch das Auslösen der Näherungssensoren wird die Anwesenheit von Personen, ihre Geschwindigkeit und ihre Gehrichtung erkannt. Ebenso kann eine liegende Person von stehenden Personen unterschieden werden.
Jede Person, die sich auf dem smarten Fußboden bewegt, hinterlässt also eine Datenspur, die aufgezeichnet und ausgewertet wird.
Exercise:
Sensoren lassen sich in der Wohnung für ganz verschiedene Zwecke einsetzen. Welche Sensoren können dabei helfen, die folgenden Fragen zu beantworten?
Ein mitdenkender Fußboden
Mit der Zeit lernt das System des smarten Fußbodens anhand von Bewegungs- und Schrittmustern die typischen Merkmale der Nutzer*innen kennen. Bei Abweichungen kann das System präventiv einen Alarm aussenden, bevor es zu einem Sturz kommt.
Daraufhin können die Nutzer*innen beispielsweise etwas trinken, ihren Blutzucker messen oder einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Falls sie doch stürzen oder sich ungewöhnlich bewegen, werden Verwandte oder Pfleger*innen per Nachricht auf ihren mobilen Endgeräten verständigt.
Zudem lassen sich „Wenn-Dann-Szenarien“ programmieren: Wenn Ajas beispielsweise aus dem Schlafzimmer in Richtung Bad geht, schalten sich automatisch Lichter in Flur und Badezimmer an.
Ein smarter Fußboden kann auch als Alarmanlage genutzt werden: Das System erkennt sofort unbekannte Bewegungsmuster.
Maria und Shia sind beeindruckt von der Idee und Technik des intelligenten Fußbodens. Shia überlegt, ob er ihre Wohnung auch mit einem solchen Fußboden nachrüsten lassen kann. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: Der Fußboden ist unsichtbar und damit diskret, man muss nicht an ihn denken, ihn einschalten oder immer mit sich herumtragen. Damit ist er wie ein unsichtbares Sicherheitsnetz.
Der smarte Fußboden ist Shias neues Highlight in der Welt von AAL-Systemen. Die smarte Wohnung seiner Schwester inspiriert ihn zu neuen Ideen, wie er weitere Technologien in der eigenen Wohnung einsetzen kann, um seiner Frau und sich selbst das Leben noch komfortabler und sicherer zu gestalten.
Exercise:
So wird meine Wohnung noch smarter
AAL-Technologien ermöglichen Senior*innen, weiter selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben und nicht in eine Pflegeeinrichtung ziehen zu müssen. Die Verwendung eines smarten Fußbodens und anderer datenbasierter AAL-Technologien erleichtert aber auch die Arbeit von Pflegenden.
Wenn Pflegedienste die Lebensgewohnheiten der Pflegebedürftigen mithilfe von Daten besser erfassen, könnten sie diese Informationen auch bei der Planung berücksichtigen. So müssten Dienstpläne nicht mehr vorrangig nach administrativen Vorgaben gestaltet werden, sondern könnten sich verstärkt an den individuellen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen ausrichten.
Die Pflege ist aufgrund der alternden Bevölkerung besonders in Deutschland von großer gesellschaftlicher Bedeutung. In Zukunft wird der Anteil der Senior*innen an der Gesamtbevölkerung zunehmen, während der Anteil der potenziellen Pflegekräfte sinken wird.
Immer mehr Senior*innen treffen dann auf immer weniger Pflegekräfte. Datengetriebene Technologie – zum Beispiel in Form von AAL – kann hier wertvolle Unterstützung liefern.
Exercise:
Gut aufgepasst? Teste dein Wissen!