Leistungsnachweise

KI-Campus jetzt mit Leistungsnachweisen

Von Prof. Dr. Dana-Kristin Mah und weiteren Autor:innen
26.10.2021

Ab sofort können auf dem KI-Campus Leistungsnachweise erworben werden. Die Leistungsnachweise werden schrittweise für immer mehr ausgewählte Online-Kurse angeboten. Für „Einführung in die KI“ und „AMALEA – Angewandte Machine-Learning-Algorithmen“ sind Leistungsnachweise bereits verfügbar.

Leistungsnachweise stellen auf dem KI-Campus die zweite Stufe von möglichen Bescheinigungen (Teilnahmebestätigungen, Leistungsnachweise, qualifizierte Zertifikate) dar. Diese werden in der Infobox weiter unten näher erläutert.

Hier sollen die drei wichtigsten Fragen zu den Leistungsnachweisen auf dem KI-Campus beantwortet werden:

1. Was sind Leistungsnachweise und wie können sie erworben werden?
2. Für welche konkreten Lernangebote können Leistungsnachweise erworben werden?
3. Wie sieht ein Leistungsnachweis aus?

1. Was sind Leistungsnachweise und wie können sie erworben werden?

Leistungsnachweise auf dem KI-Campus sind ein Beleg dafür, dass Lernende in einem Online-Kurs auf der Lernplattform eine Leistung erbracht haben. Ganz konkret: Einen KI-Campus-Leistungsnachweis erhält, wer in der Summe aller bewerteten Aufgaben eines Online-Kurses (z. B. Quiz, Peer Assessment, Programmieraufgaben) auf der Lernplattform mindestens 60 Prozent der Gesamtpunktzahl erreicht hat.

Im Vergleich: Eine KI-Campus-Teilnahmebescheinigung erhalten alle, die auf mindestens 50 Prozent der Lerninhalte zugegriffen haben.

Sowohl Leistungsnachweis als auch Teilnahmebescheinigung können selbstständig von den Teilnehmenden im Kursbereich „Fortschritt“ abgerufen werden, sofern die Voraussetzungen für den Erwerb erfüllt sind. Beide liegen im digitalen Format vor und können z. B. auf professionellen Netzwerken geteilt werden.

2. Für welche konkreten Lernangebote können Leistungsnachweise erworben werden?

Derzeit können für die KI-Campus-Kurse „Einführung in die KI“ und „AMALEA – Angewandte Machine-Learning-Algorithmen“ Leistungsnachweise erworben werden. Für weitere ausgewählte Kurse werden die Leistungsnachweise schrittweise eingeführt.

Der Online-Kurs „Einführung in die KI“ des Innovations- und Gründungszentrums UnternehmerTUM der TU München zielt im Rahmen der appliedAI-Initiative darauf ab, einer breiten Zielgruppe die wesentlichen technischen Aspekte und Funktionsweisen von KI nahe zu bringen. Anhand von Videos, Texten und praktischen Übungen wird ein allgemeines Verständnis von KI geschaffen, durch das die Teilnehmer:innen lernen, KI in ihrem privaten und beruflichen Leben einzuschätzen und sinnvoll anzuwenden.

Der Kurs vermittelt ein grundlegendes Verständnis für Machine Learning und den Umgang mit Algorithmen. Nach einem Einführungsteil auf der Basis inhaltlicher Wissensvermittlung können die Teilnehmer:innen ihre Kompetenzen durch forschendes Lernen und anhand realer Szenarien stärken. AMALEA lädt dazu ein, selbst KI-Lösungen mittels Python zu implementieren. Machine Vision, Natural Language Processing, Zeitreihen-Prognosen und Entscheidungssysteme können dabei mögliche Herausforderungen sein.


3. Wie sieht ein Leistungsnachweis aus? 

Die Leistungsnachweise auf dem KI-Campus sehen nicht nur ansprechend aus (siehe unseren Beispiel-Leistungsnachweis), sondern enthalten natürlich auch wichtige Informationen wie Namen, Titel und Lernziele des „KI-Campus-Original“-Lernangebots, Ausstellungsdatum sowie Link und QR-Code zur Fälschungssicherung (Verifikation).



Ausblick

Wie geht es weiter mit den Zertifikaten auf dem KI-Campus? Mit der Einführung von Leistungsnachweisen geht der KI-Campus einen nächsten Schritt im Bereich der Zertifizierung von Online-Lernangeboten. Aktuell werden national und international Micro-Credentials und Micro-Degrees als innovative digitale Bescheinigungen zur Flexibilisierung von Qualifizierungsmöglichkeiten diskutiert (European Commission, 2020; Hochschulrektorenkonferenz, 2020; Oliver, 2021). Der KI-Campus beteiligt sich an diesem Diskurs und wird zukünftig die Umsetzung von Micro-Credentials und Micro-Degrees für seine Lernangebote erproben. Hierfür sind insbesondere Aspekte der Identitätsfeststellung und der Anerkennung und Anrechnung (Rampelt et al., 2018) relevant. Die geplanten Maßnahmen beinhalten daher vor allem auch die Erprobung von qualifizierten Zertifikaten in Verbindung mit rechtssicheren Prüfungen im kommenden Jahr.
 

Bescheinigungen auf dem KI-Campus

Auf dem KI-Campus werden die folgenden Bescheinigungen für Online-Kurse auf der Lernplattform schrittweise erprobt und umgesetzt:

1. Teilnahmebestätigung 
Eine KI-Campus-Teilnahmebestätigung erhalten alle Lernenden, die auf mindestens 50 Prozent der Lerninhalte eines Online-Kurses zugegriffen haben.

2. Leistungsnachweis
Einen KI-Campus-Leistungsnachweis erhält, wer in der Summe aller bewerteten Aufgaben eines Online-Kurses mindestens 60 Prozent der Gesamtpunktzahl erreicht hat. Lehrende können im Ausnahmefall auch eine höhere Grenze für das Bestehen des Kurses vorgeben.

3. Qualifiziertes Zertifikat 
Ein qualifiziertes KI-Campus-Zertifikat erhält, wer eine (in Abstimmung mit den Dozierenden zu definierende) rechtssichere Prüfungsleistung für einen Online-Kurs erbracht hat. Dies beinhaltet eine eindeutige Identitätsfeststellung.

4. Micro Degree
Ein Micro-Degree soll künftig auf dem KI-Campus eine Aggregation von inhaltlich aufeinander abgestimmten kürzeren Lerneinheiten bzw. Online-Kursen darstellen, die in ihrer Gesamtheit eine zertifizierte Qualifizierung ermöglichen.

 

Literatur

European Commission (2020). A European approach to micro-credentials. Output of the micro-credentials higher education consultation group. Final report. https://doi.org/10.2766/30863

Hochschulrektorenkonferenz (2020). Micro-Degrees und Badges als Formate digitaler Zusatzqualifikation. https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/micro-degrees-und-badges-als-formate-digitaler-zusatzqualifikation/

Oliver, B. (2021). A conversation starter: Towards a common definition of micro-credentials.

Rampelt, F., Niedermeier, H., Röwert, R., Wallor, L., & Berthold, C. (2018). Digital anerkannt. Möglichkeiten und Verfahren zur Anerkennung und Anrechnung von in MOOCs erworbenen Kompetenzen. Arbeitspapier Nr. 34 (2. Auflage). Berlin: Hochschulforum Digitalisierung. https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/digital-anerkannt-so-geht-qualitätsorientierte-anerkennung-und-anrechnung-von-moocs-hochschulen

Dr. Dana-Kristin Mah
Prof. Dr. Dana-Kristin Mah
Leuphana Universität Lüneburg

Prof. Dr. Dana-Kristin Mah ist Juniorprofessorin für Digitales Lehren und Lernen an der Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Themenschwerpunkte im Hochschulbereich umfassen Künstliche Intelligenz, Bildungstechnologien, Learning Analytics, Didaktik und Kompetenzentwicklung.

Mike Bernd
Mike Bernd
Teamleitung Lernangebote
Stifterverband

Mike Bernd koordiniert beim KI-Campus den Bereich Lernangebote und Ideenwettbewerbe. Zuvor war er als Manager für Qualitätssicherung bei Kiron Open Higher Education sowie als Instructional Designer an der HAW Hamburg tätig. Während seiner Zeit als Stellvertretender Projektleiter an der University of Shanghai for Science & Technology entwickelte er hybride Kursformate im Kontext der digitalisierten Lehre. Mike Bernd studierte u.a. Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin und Sinologie an der Humboldt Universität zu Berlin.

Florian Rampelt
Florian Rampelt
Leiter der Geschäftsstelle
Stifterverband
Florian Rampelt ist Programmleiter Digitale Bildung & Future Skills sowie Geschäftsstellenleiter des KI-Campus beim Stifterverband in Berlin. Zuvor war er stellvertretender Geschäftsstellenleiter des Hochschulforums Digitalisierung, Director of Education bei dem gemeinnützigen Start-up Kiron Open Higher Education und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Lehrerbildung an der Universität Passau. Florian Rampelt hat Staatswissenschaften (B. A.), Lehramt an Mittelschulen (1. Staatsexamen) und Bildungs- und Erziehungswissenschaften (M. Ed.) studiert. Der Bildungs- und Erziehungswissenschaftler arbeitet an einer zukunftsfähigen Aus- und Weiterbildung für die digitale Transformation. Seine Forschung fokussiert sich derzeit auf Wissen, Kompetenzen und Qualifikationen zu Künstlicher Intelligenz und Fragen der Anerkennung.