Daten: Fragen und Antworten

Was macht Befragungen aussagekräftig?

Abstract

Was bedeuten Ergebnisse im Kontext?

Kontext ist alles!

Bis zur Bundestagswahl sind es nur noch wenige Monate. Die Journalistin Nina und ihr Freund Markus sitzen am Frühstückstisch und diskutieren über die Ergebnisse der neuesten Sonntagsfrage (regelmäßige Umfrage zur Wahl).

Markus vertritt die Ansicht, wenn es bei den derart klaren „Machtverhältnissen“ bliebe, müsse er eigentlich nicht mehr wählen gehen. „Aber bis zur Wahl vergeht noch Zeit und die Bedingungen können sich bis dahin völlig verändern“, meint Nina. Sie entscheide meist erst kurz vor der Wahl, welcher Partei sie ihre Stimme gebe.

Nina und Markus diskutieren weiter: Wodurch unterscheidet sich die Sonntagsfrage von einer Wahlprognose? Wie wichtig ist es, statistische Ergebnisse richtig zu interpretieren, also in den richtigen Kontext zu stellen?

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Grafik Paar am Tisch

Ab wann gilt eine Befragung als repräsentativ?

Markus fragt sich, wie die Ergebnisse der Sonntagsfrage überhaupt zustande kommen. Nach einer kurzen Internetrecherche stellt er fest, dass dafür jede Woche mindestens 1.000 Wahlberechtigte in Deutschland befragt werden und dass dabei alle Altersgruppen, Geschlechter, Religionen, Wohnorte, Berufsgruppen und Einkommensklassen berücksichtigt werden müssen. 

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Grafik Paar am Tisch

„Wie können 1.000 Personen die Meinung von 60 Millionen wahlberechtigten Menschen widerspiegeln?“, fragt sich Markus. Nina erklärt ihm, dass man durch die zufällige Auswahl von Befragten einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung erhält. Zum Beispiel werden per Zufallsgenerator Festnetz- und Mobiltelefonnummern erzeugt, über die dann mögliche Befragte kontaktiert werden. 

Allerdings will längst nicht jede zufällig ausgewählte Person die Sonntagsfrage beantworten. Man könnte beispielsweise annehmen, dass konservativ denkende Menschen die Befragung häufiger ablehnen als liberal denkende. Was kann man dagegen aber unternehmen?

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Grafik Paar am Tisch

Um eine solche Verzerrung auszugleichen, werden die Umfrageergebnisse vor ihrer Veröffentlichung gewichtet. Das bedeutet, dass sie mit einem bestimmten Faktor multipliziert werden. In unserem Beispiel werden also konservativere Personengruppen höher gewichtet und der Stimmanteil von Partei A wird entsprechend größer.

Befinden sich unter den Befragten viele Wahlberechtigte mit eher geringem Einkommen, können die Ergebnisse anders gewichtet werden: Dann würden diese Personen schwächer gewichtet werden und die „Arbeiter*innenpartei“ B etwas weniger Stimmen erhalten als ohne Gewichtung. 

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