Wie wir zukünftig Verkehr organisieren
Lektion 1
Digitalisierung im Verkehr
Jan hat Milan erzählt, dass in der Smart City auch das Thema Verkehr eine große Rolle spielt. Man spricht von „Smart Mobility“. Was da so alles intelligent miteinander vernetzt ist und Daten austauscht, ist wirklich spannend!
Milan fällt der Sensor an der Ampel bei der vhs ein. Auch Autos senden Daten. Sie übermitteln zum Beispiel über die integrierten Navigationssysteme GPS-Daten direkt an die Hersteller. Diese Daten werden auch zur Verkehrsplanung genutzt. Da viele Autos und Navis diese Daten senden, entstehen riesige Datenmengen – „Big Data".
Doch was ist in einem solchen intelligenten Verkehrsnetz eigentlich alles möglich?
Intelligenter Verkehr - wie geht das?
Damit die Smart City funktioniert, braucht sie eine große Menge an Daten. Dafür werden wir im öffentlichen Raum mit Sensoren auf Daten hin abgeklopft. Besonders wichtig sind Sensoren, die Daten zum Verkehr, zu Fußgänger*innen, zur Luftqualität, zur Füllmenge von Mülleimern, zur Belegung von Parkplätzen, zur Temperatur und vielen weiteren Faktoren aufnehmen. An manchen Orten werden Daten auch mithilfe von Kamera oder Mikrofon gesammelt.
Exercise:
In der Smart City werden also auch Daten gesammelt, die sich auf Personen beziehen:
Auf den Punkt gebracht
Zum öffentlichen Raum gehören Flächen oder Gebäude, die für alle frei zugänglich sind: Park- und Sportanlagen, Autobahnen, Bahnhöfe und Flughäfen, Schulen und vieles mehr. Während auf Straßen und Autobahnen vor allem Sensoren den Verkehr smart machen, sind im öffentlichen Raum besonders Kameras auf dem Vormarsch. Die Beobachtung öffentlicher Bereiche ist erlaubt, die Kameras müssen aber mit einem konkreten Ziel installiert werden und dürfen nicht mehr Daten aufzeichnen, als zur Erfüllung dieses Ziels notwendig sind. Deshalb ist nicht automatisch jede Überwachung des öffentlichen Raums erlaubt – eine Videokamera in einer öffentlichen Toilette wäre ein Eingriff in die Privatsphäre und keineswegs in Ordnung.
Installiert man ein privates System zur Videoüberwachung, gilt es Regeln einzuhalten: Je nach Örtlichkeit ist im Einzelfall zu entschieden, wie die Kameras angebracht werden, damit unbefugte Bereiche nicht im Sichtfeld einer Videokamera liegen. Zertifizierte Einrichter achten darauf, dass unberechtigte Bereiche nicht aufgezeichnet werden. Dann zeichnet die Kamera deines Nachbarn auf, wer sich auf seinem Grundstück bewegt, sie blickt aber nicht über deinen Gartenzaun.
Smarter Verkehr in der Stadt
Wusstest du, dass ein zentralisiertes Verkehrssystem auch dabei hilft, schneller auf Unfälle zu reagieren?
So können für Feuerwehr, Polizei oder Krankenwagen Ampeln auf Grün geschaltet werden, während der restliche Verkehr dank intelligenter Ampeln und Schilder schnell umgeleitet wird. Das ist aber nur eines der möglichen Ziele des sogenannten „Smart Traffic“.
Smart Traffic kann noch mehr: Kommt es zu Unfällen oder anderen außerordentlichen Ereignissen auf der Straße, kann man dynamisch darauf reagieren und die Verkehrsführung für Autos, aber auch für Busse des öffentlichen Nahverkehrs ändern. So wird der Verkehrsfluss insgesamt verbessert. Das bedeutet weniger Stau auf den Straßen und bessere Luft in der Stadt.
Damit intelligente Ampeln und öffentliche Verkehrsmittel, smarte Parkplätze, Verkehrs-Apps und „Smart Streets“ (Straßen, die über technische Möglichkeiten verfügen, konstant Daten zu sammeln) funktionieren, braucht man enorme Mengen an Daten – Big Data.
Big Data bietet viel Potenzial, es besteht aber auch die Gefahr, dass vernetzte Smart-Traffic-Systeme ausfallen oder nicht so funktionieren, wie sie sollten. Gründe dafür können technische Fehler oder menschliches Versagen sein. Aber auch Angriffe von Cyberkriminellen sind denkbar. Dabei könnten auch Daten abgegriffen oder manipuliert werden.
Exercise:
Schau dir die Möglichkeiten des Smart Traffic nochmal genau an:
Potenzial und Gefahr in Smart Cities
Die Möglichkeiten der Smart City sind zahlreich: Viele Prozesse lassen sich optimieren, die Sicherheit und der Komfort in Gebäuden steigern, der Verkehrsfluss verbessern und auch der Umweltschutz kann durch eine gezielte Ressourcennutzung gewinnen.
Aber die Smart City funktioniert nur auf Basis unserer Daten. Viele Daten werden anonymisiert erhoben, aber manche sind auch fest mit unserem Gebäude, unserem Auto oder unserer Person verknüpft. Neben Bedenken zum Datenschutz besteht auch die Sorge, dass Hacker in die Systeme von Smart Cities eingreifen könnten. Sie könnten uns durch Sicherheitskameras beobachten, Daten der Smart City abgreifen oder gar das ganze Ampelsystem einer Stadt lahmlegen.
Hier wurde eine Ampel gehackt. Auf den ersten Blick sieht es nach einer lustigen Straßen-Disko mit im Takt der Musik blinkenden Ampeln aus. Tatsächlich ist es ganz schön gefährlich, denn ohne Ampeln bricht ein Verkehrssystem schnell zusammen und es kann unmittelbar zu Unfällen kommen.
Exercise:
Wie stehst du zum Thema Datenfluss in der Smart City?