Sensoren als Basis für die Smart City
Lektion 1
Willkommen in der smarten Stadt
Anna: Du, ich wollte dich nochmal was zu der Doku fragen, die du neulich gesehen hast. Da ging es doch um Smart City, richtig? Ich habe mal darauf geachtet und sehe immer mehr Sensoren. Weißt du, was das soll?
Jan: Ja, das haben sie in der Doku auch erklärt. Diese Sensoren sind sowas wie die Sinnesorgane der Smart City. Sie messen zum Beispiel die Luftqualität, die Belegung der Parkplätze, wie viel Fahrradfahrer unterwegs sind und wie voll die Straßen insgesamt sind. Dabei nutzen sie öffentliches WLAN.
Anna: Das ist echt interessant. Aber nehmen diese Sensoren auch meine Daten auf, wenn ich mich durch die Stadt bewege?
Jan: Ja, das passiert im Internet der Dinge viel öfter, als wir wissen. In Zukunft werden Sensoren auch automatisch deine Körpertemperatur messen können, was bei Pandemien sinnvoll sein kann. Ein anderes Beispiel ist die Überwachung per Video. Sie kann helfen, Verbrechen aufzuklären oder gesuchte Personen zu finden. Aber es gibt in einigen Ländern auch Pläne, dies mit einer Gesichtserkennung zu verbinden. Dann werden die Videoaufnahmen analysiert und anhand der Gesichter wird festgestellt, wer da gerade über die Straße geht. Diese Systeme sind aber sehr fehleranfällig und zum Glück in Deutschland nicht im Einsatz.
Anna: Und weißt du auch, ob Sensoren tatsächlich dabei helfen können, die Stadt umweltfreundlicher zu machen? Das soll ja einer der Hauptvorteile der Smart City sein.
Jan: Ja, in jedem Fall! Mithilfe der Sensoren können wichtige Daten mithilfe von Big Data gesammelt werden. So können wir künftig unsere Energieeffizienz hoffentlich verbessern, je nach aktuellen CO2-Emissionen Fahrverbote aussprechen, Staus vermeiden und selbst das Müllmanagement intelligenter gestalten.
Messgeräte in der digitalen Stadt
Jan erzählt seiner Tochter von Darmstadt, wo gerade der Plan „Digitalstadt Darmstadt“ umgesetzt wird. Tatsächlich scheint Darmstadt in Bezug auf die Digitalisierung der Stadt fortschrittlicher zu sein als Neustadt.
Dort gibt es intelligente Sensoren für Luftqualität, intelligente Stromzähler zur optimalen Energiennutzung (sogenannte „Smart Meter“) und sogar ein zentrales Kontrollsystem, das eine Übersicht über alle wichtigen Messwerte der Stadt liefert.
Anna überlegt: Wie genau könnte sich der Alltag einer Familie in der Smart City der Zukunft gestalten?
Das folgende Video zeigt, wie das tägliche Leben in der Digitalstadt Darmstadt schon bald aussehen könnte.
Ein Tag in der #Digitalstadt Darmstadt, © Tag & Nacht Media GbR, Darmstadt (2017)
Exercise:
Was bedeutet die Erhebung verschiedenster Daten für dich als Privatperson? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Erläuterung:
Die Smart City stellt eine Herausforderung für den Datenschutz dar, da nun überall in der Stadt Daten gesammelt werden können. Man wird Lösungen finden müssen, wie Bürger*innen weiterhin Einblick in die relevanten Datenschutzerklärungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) erhalten. Bevor Daten gesammelt werden, müssen schließlich alle informiert werden.
Die Umwelt intelligent schützen
Anna engagiert sich für den Umweltschutz und beteiligt sich an verschiedenen Initiativen. Sie fragt sich, wie smarte Sensoren und andere Elemente der Smart City dabei helfen können, die Umwelt in der Stadt zu schützen. Bei ihrer Recherche stößt sie auf den Begriff der „Sustainable Smart City”, also der nachhaltigen intelligenten Stadt.
Die großen Datenmengen aus zahlreichen Sensoren können dabei helfen, mithilfe von Systemen künstlicher Intelligenz bestimmte Prozesse zu steuern.
Zum Beispiel werden in Amsterdam die öffentlichen Mülleimer erst dann geleert, wenn sie voll sind. Und die intelligente Routenplanung der Müllabfuhr sorgt dafür, dass CO₂, Sprit und Kosten eingespart werden. In Städten wie Mexiko-Stadt und Neu-Delhi, die mit Luftverschmutzung zu kämpfen haben, wird der Autoverkehr limitiert, indem Fahrzeuge nur an bestimmten Wochentagen fahren dürfen. In Mexiko-Stadt ist die Endziffer des Nummernschilds entscheidend, wie das Schaubild zeigt.
Exercise:
Welchen Beitrag zum Umweltschutz können Sensoren, Kameras und Messgeräte in der Smart City leisten?
Die smarte grüne Stadt
Anna ist begeistert von den Möglichkeiten der intelligenten Sensoren und smarten Ideen in Städten wie Darmstadt. Sie macht sich schlau, welche Apps es in ihrer Stadt gibt, die ihr dabei helfen, im Alltag umweltbewusster zu handeln.
Exercise:
Viele andere Städte haben schon spannende Smart-City-Apps umgesetzt. Vielleicht hat deine Stadt auch schon smarte Angebote in puncto Nachhaltigkeit entwickelt.